Donnerstag, 11. April 2013

Wegkreuzungen

Bevor wir drei Schritte zurück gehen, nehme ich Euch kurz ins Hier und Jetzt mit.

Kennt Ihr das? Man kommt in einen Lebensabschnitt und auf einmal ist sie da: die Wegkreuzung.

Ich habe mich in meinem Leben schön eingerichtet.
Schatz, Beruf, Haus, Hund, Freunde, unser Engagement beim Benefizlauf - suuuuper!
Und auf einmal schaue ich mich in meinem Leben um und denke mir: ist das schon alles?

Diese Frage wollte ich mir eigentlich erst in 20 Jahren stellen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. (Stellt Euch an dieser Stelle ein kurzes trockenes Lachen vor...)
Oder in 33 Jahren, wenn ich in Rente gehe. Was mache ich mit der mir gegebenen Lebenszeit?
Oder weniger religiös, dafür aber philosophisch: Was ist der Sinn meines Lebens?

Warum ich mir gerade jetzt die Frage stelle?
War eine suuuuuuper Idee, ich gestehe es.
Ich dachte mir, die Möglichkeit der Kinderlosigkeit tut sicherlich weniger weh, wenn ich einen Plan B habe. Es entspannt und lässt dieses Gespenst vielleicht weniger grausam aussehen.
Und seien wir mal ehrlich: wenn Kinder kommen, dann ist es umso wichtiger, noch etwas "eigenes" zu haben.
Nun ja, guter Vorsatz schlechtes Ergebnis.

Denn nun habe ich ein noch viel größeres Problem: mir fällt nichts ein!
Ich engagiere mich gerne ehrenamtlich, aber wo genau? Ich bin gerne kreativ - aber wie?
Was kann ich in Angriff nehmen, das meinem Leben Sinn gibt?
Das mich wie ein Roter Faden begleitet und auf das ich am Ende mit Befriedigung zurückschauen kann.

Die aktuelle Wegkreuzung beschäftigt sich damit, dass ich langsam meiner Jugendorganisation den Rücken kehren muss. Altersbedingt, ist halt so.
Bei der nachfolgenden "Erwachsenenorganisation" (nennen wir es mal so) wäre ich gerne gesehen - was für mich eine große Ehre ist.
Allerdings können wir uns schlicht und ergreifend den Jahresbeitrag nicht leisten. Und seien wir mal ehrlich - das ganze Geld, nur um sich engagieren zu dürfen...
Aber für mich geht damit ein wichtiger Abschnitt meines Lebens zu Ende.
Ich hänge emotional sehr an diesem Verein, er hat mich entscheident geprägt.

Ist es aber nicht so, dass zum Erwachsenwerden auch der Abschied gehört? Sich neu zu orientieren und die eigenen Fähigkeiten einschätzen zu können?
Mit erhobenem Haupt auch mal "nein" zu sagen?

Den bisher gegangenen Weg mit diesem Verein als das zu begreifen, was er ist: eine Vorbereitung auf das nun folgende.
 Ich schlage also eine neue Richtung ein. Aber das Ziel kenne ich noch nicht.

Macht´s gut,
Eure nachdenkliche und leicht traurige Nora


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