Montag, 23. September 2013

Blutbad

Schön, dass Medikamente greifen.
Irgendwie beruhigend, ein direktes Feedback zu bekommen.
Bei dem ganzen sonstigen Rumgespritze und Tabletten-Einwerfen weiss man ja nie so genau, ob das jetzt was bringt oder nicht.

Nachdem ich aber regelmässig ASS 100 nehme und seit Freitag zusätzlich Clexane 40 spritzen darf, funktioniert die Blutverdünnung echt super!

Jeder noch so kleine Picks (und ich darf mir jeden Abend zwei Spritzen geben) wird mit einem Blutrinnsal belohnt, das eine Zeitlang munter vor sich hin sickert.

Seitdem klebe ich mir freiwillig zwei Pflaster auf den Bauch, bevor ich mir alle Unterhemden versaue.
Dabei bin ich ansonsten nicht so empfindlich.  

Ansonsten alles beim Alten, ich soll dieses Mal die Gonal-Dosis leicht erhöhen.
Abwechselnd 37,5 und 50 Einheiten, am Mittwoch ist dann der Ultraschall-Termin.

Mittwoch Abend sehe ich in großer Runde die KiWu-Mädels wieder, ich freue mich schon!

Macht´s gut,
Eure Nora

Dienstag, 17. September 2013

An welchen Schrauben dreht man wann?

Oder genauer: welche Untersuchungen machen überhaupt Sinn?
Und zu welchem Zeitpunkt?

Je mehr ich in das Thema Kinderwunsch hineinrutsche (und gefühlt hilft mir da kein Rettungsring mehr), desto mehr erfahre ich .
Ob diese Informationen etwas taugen oder nicht, das ist immer die erste Frage.
Da habe ich natürlich Vorteile, da ich berufsbedingt mich leichter in medizinisch-pharmazeutische Spezialgebiete einarbeiten kann.

Wir stehen zum jetzigen Zeitpunkt ohne Diagnose da.
(Stimmt nicht ganz: mein Hashimoto ist ja da und an dieser Schraube drehe ich gerade).
Aber ansonsten passiert seit drei Jahren schlicht und ergreifend nichts.

Wie lange macht es Sinn, auf weitere Untersuchungen zu warten und zu hoffen?
Wie lange soll ich den gedrehten Schrauben Zeit zum Wirken geben?

Ich habe ein hyperaktives Immunsystem.
Macht es in meinem Fall nicht Sinn, eine partnerimmunulogische Untersuchung anzustossen?
Vor allem, weil die Ergebnisse sehr lange auf sich warten lassen?
Meine Frauenärztin lehnt es erstmal ab.
Sie meinte, es sind zu viele Detail-Schräubchen, da wird man mental zu verkrampft und dann geht garnix mehr.
Sie würde diese Untersuchung machen lassen, wenn wir auf die ersten ICSI´s zusteuern.

Aber: wenn dort tatsächlich das entscheidende Schräubchen zu finden wäre - könnten wir uns dann nicht das ganze Leid und die Warterei bis zu den ICSI´s sparen?
Natürlich dann auch die ICSI an sich auch?

Das ist die altbekannte Frage: Maximaldiagnostik ja oder nein.
Lohnt sich der finanzielle Aufwand?
Oder doch erstmal nach Schema F (mit allen Vor- und Nachteilen) und erst nach dessen Scheitern beim Hufetrappeln vorm Haus auch mal an ein Zebra gedacht.

Ich werde meine Kinderwunsch-Ärztin nach ihrer Meinung befragen.
Ich schätze sie da aber auch eher konservativ ein.

Auf jeden Fall werde ich baldigst auf eine Bauchspiegelung mit Eileiter-Durchgängigkeits-Prüfung drängen.
Klingt zwar schräg romantisch und nicht unbedingt nach Ponyhof (Bauch mit CO2 aufgepumpt und der Eingriff mit Kopf nach unten im Ypsilon), aber ich bin in Narkose und dann geht´s mich ja erstmal nix mehr an.
Da im Dezember bei uns absoluter Urlaubsstopp ist und ich nicht unnötig mit dem Thema auffallen will (lange Geschichte), lasse ich es besser vorher in einer Urlaubswoche machen.

Und alles andere?
Kinderwunsch-Massage, TCM, Akkupunktur, Mönchspfeffer, wasweissich?

Ich bin normalerweise ein eher rationaler Typ, der wissen möchte, was woher kommt und was man dafür machen kann.

In diesem Fall bin ich gerne bereit, parallel an tausend Schrauben zu drehen.
Hauptsache, es klappt.
Und notfalls mache ich bei einem eventuellen Geschwisterchen alles nochmal parallel.

Aber da es ja auch eine finanzielle Frage ist, läuft es eben doch auf die erste Frage hinaus.
Erstmal Informationen sammeln und selber mögliche Alternativen als Vorschlag parat haben.
Und dann schauen, was wann Sinn macht.

Macht´s gut,
Eure Nora

Sonntag, 15. September 2013

Und mal wieder warten...

Nachts um 4h in Deutschland...

Da habe ich vieeeel Zeit, mir über alles Mögliche Gedanken zu machen.
Zum Beispiel darüber, dass ich heute 6 Stunden lang Alleinunterhalter spielen darf.
Und nach so einer Nacht erfahrungsgemäß unangenehme Kreislaufprobleme und Wortfindungsstörungen habe.
Wenn ich auf den Wecker starre und mir überlege, in wievielen Stunden er denn klingelt.

Ich habe länger nicht geschrieben.
Das hing zum einen mit einem tollen Urlaub zusammen, zum anderen ging es mir ziemlich gut.

Ich stelle zur Zeit meine Schilddrüse neu ein und nehme parallel etwas Cortison ein.
Gibt es bei einer Schilddrüsen-Einstellung eigentlich so etwas wie eine Erstverschlimmerung?
Bei der Homöopathie ist das bekannt: erst verschlimmern sich die Symptome kurzfristig, danach wird´s besser.
Ich habe das Gefühl, ich bin geschaffter als je zuvor.
Ich schlafe anscheinend sehr ineffektiv, auch nach 8 Stunden bin ich gerädert.
Auf der anderen Seite habe ich dann so Nächte wie heute, in denen ich trotz Müdigkeit kaum ein Auge zumache.
Ausserdem habe ich das Gefühl auszutrockenen.
Als wäre in mir drin ein trockener Schwamm, der alles Wasser aufsaugt.

Morgen nehme ich mit meiner Ärztin erneut Rücksprache, ich bin auf ihre Meinung gespannt.
Beim letzten Gespräch vor zwei Wochen hat sie die Dosierung dezent erhöht, in einer Woche wird es Zeit für die Kontrolle der Blutwerte.

Mein NMT ist Dienstag, ich habe keine großen Hoffnungen.
Es fühlt sich einfach nicht so an.
Eher nach: Jenga-Türmchen kippt.

Klar habe ich mehr als genug Erfahrung darin, solche Türme wieder aufzubauen.
Aber jedes neue Schräubchen, an dem ich drehe, weckt neue Hoffnungen.
Und damit wird es wieder ein Stück weit bitterer.

Na ja, warten wir mal wieder ab (was anderes bleibt übrig?).

Macht´s gut,
Eure Nora

Kurzer Nachtrag: wir erhöhen die Schilddrüsenhormone weiter.
Das Thybon bleibt gleich, das L-Thyroxin wird um 25yg gesteigert.
Die Symptome passen anscheinend recht gut (*urghs*), die Blutwerte soll ich in frühestens 3 Wochen kontrollieren lassen.
Rücksprache aber schon in einer Woche, das find ich prima!