Montag, 22. April 2013

Ich war noch niemals in New York...


... und genau da geht es ab diesem Wochenende hin!

Da noch mehr auf dem Programm steht, bin ich für gut 3 Wochen offline.
Der Blog hütet das Haus, habt ne schöne Zeit!

Macht´s gut,
Eure ein wenig aufgeregte Nora

Samstag, 20. April 2013

X-Men

Ein Film, den ich über alles liebe.

Ihr Lieben, haltet Euch fest : auch ich bin ein X-Men.
Also, eher X-Woman.
Seit heute weiss ich das!
Ich habe es sozusagen Schwarz auf Weiss...

Eine Mutation macht die X-Men zu etwas Besonderem.
Und wie ist das bei mir?
Ich finde es garnicht so gut!

Ich bekam die Nachricht per Brief von einem Labor, das der KiWu angeschlossen ist.
Insgesamt 4 Mutationen zeigen sich alleine im untersuchten Gerinnungssystem.
Drei sind sogenannte Mutationen vom "Wildtyp", daher anscheinend nicht soooo schlimm. Sie werden von den gesunden Gegen-Genen ausgeglichen.
Eine aber anscheinend nicht.

Was das jetzt für mich bedeutet?
Ich weiss es ehrlich gesagt nicht wirklich.
Ich bin etwas geschockt.
Mit diesem Thema hatte ich in meinem bisherigen Leben noch nichts zu tun gehabt!

Ich habe dadurch wohl eine größere Thrombose-Gefahr, im Falle einer Stimulation oder Schwangerschaft müsste ich da Prophylaxe betreiben.
Ich sag mal so: im Falle einer Schwangerschaft bin ich herzlich gerne bereit, mir jeden Tag eine Spritze in den Bauch zu rammen!
Solange es nur das ist!

Ich bin mittlerweile seeeehr gespannt auf das Gespräch in der KiWu.

Aber eins kann ich schon mal sagen:
X-Men hin oder her - auf diese inneren Werte kann ich echt verzichten!

Macht´s gut,
Eure mutierte Nora

Donnerstag, 18. April 2013

Im Kindergarten...

Es gibt Orte, an die sollte man in einer solchen Situation nicht gehen.

Meine derzeitige emotionale Verfassung kennt Ihr seit den "Lava-Rülpsern" etwas genauer.

Aber ich hatte es versprochen.
Mein Patenkind kommt in die Schule und wir sollen alle gemeinsam die Schultüte basteln.
Auch wenn ich im Moment viele Termine absage, um mir etwas Erholung zu gönnen - hier war es definitiv nicht möglich.

Und da sass ich nun.
Zwischen Müttern, dicken Babybäuchen und vielen Kindern.
Die Gespräche drehten sich natürlich nur um die lieben Kleinen.
"Haben Sie denn auch Kinder? Ach nein? Es gibt wirklich nichts Schöneres!!!"
Und auch sehr gerne "Haben Sie es gut! Sie glauben garnicht, was das alles eine Energie kostet! Man kommt zu nichts mehr!"

Die Kinder an sich machen mich eigentlich garnicht so fertig.
Es gibt süße Kinder, es gibt nervige Kinder, es gibt motzige Kinder.
Es sticht mir natürlich tief ins Herz, wenn so eine Maus sich an mich kuschelt.
Oder ganz selbstverständlich mich an die Hand nimmt.
Aber soooo schlimm ist das nicht.

Was mich mehr beschäftigt, sind die kleinen Gesten der Mütter.
Die sie wahrscheinlich selber garnicht wahrnehmen.
Diese kurzen liebevollen Blicke, obwohl kurz vorher ein Anraunzer fällig war.
Das abwesende Lächeln, das irgendwie alles ausdrückt.
Ganz schlimm : dieses gedankenverlorene Riechen am Haar des Kindes.
Ist Euch das schon mal aufgefallen?
Diese Intimität zerreisst mir jedesmal das Herz.
Aus Neid, aus Sehnsucht... 

Aber irgendwann war auch dieser Nachmittag vorbei.
Ein kurzer Ausflug in ein Land, das mir als Kinderlose fremd ist.

Es ist natürlich schön, abends in Ruhe auf der Couch mit einem guten Buch zu sitzen und sich von dem hochfrequenten Geschrei zu erholen.

Ich freue mich aber schon darauf, irgendwann vielleicht auch mal meine Nase in das Haar meines Kindes halten zu dürfen und einen tiiiieeeefen Atemzug nehmen zu dürfen.
Und zu spüren, wie ein so kurzer Moment tatsächlich alle Sorgen, Nervereien, Machtkämpfe und Schlafmängel aufwiegt.

Macht´s gut,
Eure traurige Nora




Mittwoch, 17. April 2013

Lava-Rülpser

Ich bin kein extrovertierter Mensch. Wirklich nicht.
Ich neige dazu, Probleme erstmal mit mir selber auszumachen.

Eine Freundin beschrieb das mal so: "Du gehst mit einem Konflikt erstmal in Dein inneres Zimmer und machst die Türe zu. Da überlegst Du Dir die Sache und wieviel davon an Dir selber liegt. Und dann gehst Du nach aussen und sagst, was Dich stört."

Ja, so oder so ähnlich. Bis ich explodiere, muss man mich schon sehr reizen.
Meinen Schatz stört es schon etwas, nicht richtig mit mir streiten zu können. So bis die Fetzen fliegen und so.
Kann ich nicht. Konnte ich noch nie.

So handhabe ich auch meine Emotionen zum Thema Kinderwunsch.
Ich fresse sie in mich rein und leide für mich.
Ich möchte andere mit meinen Gefühlen nicht belasten, nicht peinlich berühren und nicht überfordern.
Was sollen sie auch sagen? Alles wird gut? Wird schon?
Oder auch den beliebten Satz: "Entspannt Euch mal, bei Bekannten...blablabla... als sie es schon aufgegeben hatten...blablabla..."

Natürlich weiss mein Schatz, wie es mir geht.
Aber es ist ein Unterschied, die ganze Tragödie herauszuschreien (und das gerne immer wieder) oder nur zu sagen "Ich bin traurig, weil...", "Die Tage sind wieder da..." usw.

Und so sammele ich in meinem Inneren einen Kloß an Gefühlen, einen Pfropfen an erkaltetem Stein über der brodelnden Lava an.
Und es kocht in mir, es belastet mich.
Es zehrt an meinen Nerven, es zu überspielen.
Und manchmal geht es einfach nicht mehr....

Vorgestern hat mir eine Freundin einfach nur eine kurze Mail geschrieben: "Wie geht es Dir? Wie geht es Euch? Ich mache mir Sorgen..."
Ich wollte eigentlich das Übliche antworten, Müdigkeit und Erschöpfung vorschieben.
Aber auf einmal öffnete sich mein Pfropfen für eine kurze Zeit und heraus kam ein gewaltiger Lava-Rülpser.
Es wurde keine Lava-Fluß, aber eine kurze Entlastung des Drucks.
Ich habe mir in dem Moment einfach mal von der Seele geschrieben, wie es mir aktuell so geht.
Habe geweint und mich echt dolle bemitleidet.
War wütend auf das Schicksal, wusste nicht weiter.
Habe mich hinterher aber doch deutlich besser gefühlt. 

Ich habe Schatz die Mail hinterher auch nochmal lesen lassen, er hatte ebenfalls Tränen in den Augen.
Das sind in dieser Achterbahn der Gefühle die wirklich wertvollen Momente.
Egal, wie die Sache ausgeht - wir haben uns, wir haben unsere Freunde!
Die auch mal Lava-Rülpser aushalten.
Eine liebe Bekannte hat etwas durchaus Philosophisches zum Thema Lava-Rülpser geschrieben, vielleicht erzähle ich Euch das mal.
Hat mir in der aktuellen Situation sehr geholfen! (Auch wenn ich mein Makeup wieder erneuern durfte...)
So etwas sind die positiven Dinge, die man aus einer Krise mitnimmt.

Dieser Blog ist irgendwo auch so ein Ventil.
Ihr Armen bekommt meine "Bäuerchen" wohldosiert mit  und könnt sie sicherlich auch ein stückweit mitfühlen.

Lava-Rülpser sind nichts Schlimmes, für mich nur etwas extrem Ungewohntes...

Macht´s gut,
Eure wieder etwas besänftige Nora mit leichtem Rauch aus den Nasenlöchern

Montag, 15. April 2013

Halbgötter in Weiss vs. das liebe Forumswissen

Wisst Ihr, woran man merkt, dass man alt wird?
Die Gesundheit wird ein Thema. Ein immer größeres Thema...
Ja, wirklich!
Auf einmal sitzt man mit den Biker-Mädels da und redet über Knieschmerzen.
Der erste Bekannte klagt über sein Rheuma (jaaaa - das geht auch schon mit 35 ).
Ärzte, Krankenhäuser, Reha, hat man eigentlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung...?!?
Früher nur was für Weicheier, jetzt rückt es in den Mittelpunkt.
Echte harte Kerle bekennen sich zu ihrer schwachen Seite.
Irgendwie sympathisch, oder?

Okay, ich biete mich als Angehörige in einem der Kleinunternehmen mit dem großen "A" an der Tür  für solche Themen sicherlich mehr an als manch anderer.
Aber es häuft sich !

Und man merkt es auch an sich selber: ein verknackstes Handgelenk braucht irgendwie länger als früher, bis es nicht mehr rumzickt.
Hach ja, ab 30 geht´s bergab - oder so...

Was hat das mit dem Titel zu tun?
Mmmh, wenig bis sehr viel.
Ihr kennt meine "schwachen" Seiten noch nicht wirklich, ich verrate sie Euch hiermit:
Mein Immunsystem ist hyperaktiv.
Ja wirklich!
Und da hilft kein Ritalin oder Verhaltenstherapie, meine Abwehrkräfte wüten ganz ordentlich in meinem Körper.
Bisher noch nicht so schlimm, dass ich sie mit schweren Medikamenten ruhig stellen muss - aber ich muss doch immer mal ein Auge drauf haben.
Eine meiner Autoimmunerkrankungen (ich zähle "stolz"  3 Stück zu meinem Eigentum) ist die Hashimoto-Thyreoditis.
Mein Körper greift die Schilddrüse an und zerstört sie nach und nach.

Eigentlich kein Problem, ich habe das, seit ich 10 Jahre alt bin.
Ich nehme täglich Tabletten, die die fehlende Hormonproduktion meiner Schilddrüse ergänzen.
Mit dem Kinderwunsch gewinnt diese Krankheit auf einmal an Bedeutung.
Wie Ihr sicherlich wisst, ist eine genaue Einstellung der Schilddrüse essentiell für die Empfängnis. Und noch wichtiger beim Fortbestehen der Schwangerschaft.

Ich habe ein tolles Forum zu diesem Thema gefunden, ich lerne selbst als "Fachpersonal" eine Menge!
Wen es interessiert, hier ist die Adresse: http://www.ht-mb.de/forum/forumdisplay.php?12-Kinderwunsch-und-Schwangerschaft
Die Mädels dort haben ein unheimliches Detailwissen und beschäftigen sich genauestens mit den jeweiligen Fällen.

Und jetzt kommen wir zum Titel:
Ich war letzte Woche in der Nuklearmedizin und wollte meine Werte überprüfen lassen.
Laut Forum bestand der Rat, von einem Kombinationspräparat auf Einzelpräparate umzusteigen.
Vorteil: jetzt und im Falle einer Schwangerschaft müssen die Werte sensibel nachjustiert werden.
Das geht mit einem Kombinationspräparat schlecht.
Die Ärztin war auch erstmal derselben Meinung, jetzt bekomme ich den Arztbrief zugeschickt: wir bleiben beim Mischpräparat!
Was soll das?
Ich habe höflich nachgefragt und bekam die Antwort "Wir sind ein Kompetenzzentrum, wer sollte es wissen, wenn nicht wir?"
Ah ja, alles klar!

Was macht Ihr in solchen Fällen?
Vertraut Ihr den Halbgöttern in Weiß?
Oder sind das doch alles nur ehemalige Medizinstudenten und Ihr setzt eher auf ein spezialisiertes Forum mit gesammeltem Wissen?
Verunsichert ist man auf jeden Fall!

Ich werde für mich einen Mittelweg beschreiten : ich gehe mit meinen gesammelten Infos und dem Arztbrief zu meiner Hausärztin und meiner Frauenärztin.
Beides Frauen mit gutem Bauchgefühl und beide kennen mich schon sehr lange, das zählt für mich ehrlich gesagt mehr als "Kompetenzzentren" und Spezialforen.
Für die Informationsgewinnung werde ich alle Kanäle nutzen, die sich mir bieten.
Für die letztendliche Marschrichtung wende ich mich an die Ärzte meines Vertrauens.

Ach, was haben die Menschen früher nur ohne das Internet gemacht?
Als man sich nicht einfach austauschen konnte...
Alles hat Vor- und Nachteile !!!

Macht´s gut,
Eure ein wenig verwirrte Nora



Sonntag, 14. April 2013

Warum Kinder? (1)

Diese Frage stellt sich automatisch, wenn es mit dem Kinderkriegen nicht sofort klappt.
Wenn das Horrorgespenst Formen annimmt und immer realer wird.

Warum möchte ich Kinder haben oder andersherum : was wäre so schlimm daran, keine zu haben?
Lassen wir mal das ganze Hormongedönse weg ("Die Schmerzen waren soooofort vergessen, wenn das Kleine auf meiner Brust liegt" , "Die Nächte sind schlimm, aber wenn sie/er Dich anlächelt..." , "Natürlich hat man Sorgen, aber es ist es wert!" und so weiter und so fort).
Es wird sicherlich so sein, dass einen die Natur clevererweise zudröhnt - ansonsten würde man diesen Aufwand ja garnicht betreiben.

Für mich als Kinderlose ist das Ganze aber sehr surreal. Ich glaube es gerne - nein, ich stelle mir dieses Gefühl wahnsinnig toll vor.
Vielleicht sogar zu sehr. Das werde ich aber erst beurteilen können, wenn mich die Natur das erste Mal selber anfixt.
Vielleicht ist es aber die Angst, hier ein entscheidendes Gefühl zu verpassen - vielleicht das stärkste Gefühl, zu dem man fähig ist?
Ich weiss es nicht, klingt aber plausibel. Und es macht neidisch...

Egal wie - Hormongedönse und das Irrationale jetzt erstmal in die Ecke.
Gehen wir zu den Fakten über :

1.) Altersvorsorge.
Jetzt mal unter uns und Hand auf´s Herz: wer braucht das noch in unserer Gesellschaft?
Zumindest die eigenen Kinder, zahlen tut es ja eh die Solidargemeinschaft. (Wer jetzt Luft holt und "Aber" ruft, der wartet kurz auf Punkt 3)
Man kann von Glück reden, wenn der Nachwuchs in derselben Stadt wohnen bleibt.
Ob man sich noch versteht, ob man sich häufiger als einmal im Monat für ein, zwei Stunden sieht - das steht doch völlig in den Sternen!
Und ob mein Nachwuchs sich im Alter um mich kümmert, mich füttert und pflegt... Das ist doch eher unwahrscheinlich.
Ob mit oder ohne Kinder : es ist sinnvoller, frühzeitig sich selber um  seine letzten Jahre zu kümmern.
Zum Beispiel rechtzeitig und freiwillig seine vier Wände verlassen und sich eine neue Bleibe suchen, in der man Pflege zubuchen kann.
Auf andere hoffen - das endet meistens in Verbitterung. Die Angst, ins Altersheim abgeschoben zu werden, die möchte ich mir lieber ersparen.

2.) Alterseinsamkeit.
Dicht verknüpft mit Punkt 1. Einer meiner Ängste - ehrlich gesagt.
Die Chancen stehen ganz gut, den eigenen Mann zu überleben. Und dann sitzt man alleine im Wohnzimmer und redet mit dem Wellensittich.
Dieselbe Argumentation wie bei Punkt 1 : wer garantiert, dass die eigenen Kinder einen aus dieser Einsamkeit herausholen? Und erzwungene Besuche sind ja jetzt auch nicht so der Brüller.
Meine Erfahrung bei der älteren Generation : auf einmal stehen Kinderlose und Mütter/Omas wieder auf einer Stufe.
Wer im vorigen "aktiven" Leben offen gelebt hat, viele Freunde hat, sich engagiert hat - der ist auch im Alter seltener alleine.
Wer nur daheim sitzt und wartet, dass jemand vorbeikommt - der wird häufig enttäuscht.
Vielleicht stehen einem Freunde und Bekannte in diesem Lebensabschnitt sogar näher als die eigenen Kinder?

3.) Solidargemeinschaft:
Unbestritten, unterschreibe ich sofort. Um den Status Quo zu halten sollte man mindestens zwei Kinder haben, besser drei.
Tja, wenn das so einfach wäre... Meine Kinderlosigkeit fußt ja nicht auf egoistischen Gründen.
Auf der anderen Seite stehe ich als Kinderlose der Solidargemeinschaft als Vollzeitarbeitende mit höheren Beiträgen länger zur Verfügung.

4.) Das Weitergeben in die nächste Generation:
Ein höchst egoistisches Gefühl, ich gebe es zu.
Mein Schatz und ich haben uns vieles erarbeitet, wir haben (unserer Meinung nach) viele wertvollen Einsichten - wir würden prima Eltern abgeben.
Wir haben ein Haus, einen großen Garten, können eventuell noch dazukaufen. An wen wollen wir das weitergeben? Für wen lohnt sich der Aufwand und die Arbeit, wenn nicht für die eigenen Kinder?
Mein Schatz hat bei seinem Vater unheimlich viel zum Thema Handwerk gelernt. Ich male mir immer aus, wie er einem kleinen Kinderkopf diese Sachen beibringt. Oder ich mit den Kindern bastele, ihnen das Nähen beibringe, Räume dekoriere,...
Gut und schön. Jetzt die Realität !
Wer sagt denn, dass aus unserem wertvollen Genmaterial die Natur nicht etwas absolut Ätzendes zusammenwürfelt? Alle fiesen Eigenschaften und körperlichen Gebrechen zusammen in Biomaterial presst?
Wer sagt, dass die Quintessenz unserer Erfahrungen und Einstellungen tatsächlich ein besseres Wesen ins Erwachsenenalter hervorgehen lässt? Wieviele Eltern sind mit ihren (erwachsenen) Kindern wirklich 100% einverstanden und zufrieden?
Haus und Garten. Sehr schön.
Siehe Punkt 1 bzw. 2. Wer sagt, dass die Kinder daran Interesse haben? Woanders leben oder lieber neu bauen?
Meine Schwiegereltern werden eventuell demnächst auch ihr selbstgebautes Haus verkaufen - und das mit 3 eigenen Kindern!
Man kann eben nicht steuern, wohin das Leben den Nachwuchs treibt...

Ich denke, die Liste ist noch lange nicht fertig. Wer dazu Ideen hat, nur her damit! Darum steht im Titel auch die (1) - to be continued!

Aber das Entscheidende ist doch : es gibt sehr viele emotionale Gründe, wegen der Kinderlosigkeit zu trauern.
Rational betrachtet sieht die Sache schon etwas anders aus.

Tja, darum überschwemmt die Natur uns ab einem bestimmten Alter mit den Hormonen und legt den Schalter zum Kinderwunsch auf "Volle Fahrt voraus ohne Rücksicht auf Verluste" um.
Rational ist jetzt nicht gefragt.

Und wir darum leiden weiter...

Macht´s gut,
Eure nachdenkliche Nora

Freitag, 12. April 2013

Kinderwunsch-Klinik, hopphopp!

Und nochmal Gegenwart auf dem Weg zum Ponyhof.

Zweieinhalb Jahre,
2,5 Jahre,
28 Monate,
man kann diese Zeitspanne auf viele Arten ausdrücken.
Allen gemeinsam ist die Erkenntnis: wenn der Storch so lange auf sich warten lässt, dann ist es zu lange!

Klar macht man sich Gedanken.
Ein Jahr habe auch ich relativ flockig vorbeigehen lassen.
Ist ja allgemein bekannt, dass der Körper nach der Pille Zeit braucht.
War ich auch echt bereit, ihm diese Regenerationsphase zu geben.
*Ooooohm* und Entspannung sei mit meinem Unterleib!

Aber irgendwann ist (leider) einfach Schluss mit dem Chillen, dann ist Action angesagt!

Nachdem auch meine Frauenärztin sagte, sie hätte mich lieber bei einem Spezialistenteam mit therapeutischem Fahrplan, habe ich mich nach einer Kinderwunschklinik umgeschaut.
(Die genauen Wort waren leider diese:
"Du wirst auch nicht jünger, bei Deinem Alter möchte ich nicht ein weiteres halbes Jahr mit halbgaren Versuchen vergeuden. Wärst Du jetzt 25 oder so..."
Deprimierend, oder?!? Hab sie aber trotzdem gerne!) 

Diesen Termin hatten wir vor zwei Tagen.
Und ich hatte eine Höllen-Angst davor!
Warum wusste ich selber nicht so genau.
Vor der möglichen Diagnose? Vor den Entscheidungen, die wir da treffen müssen? Vor der Endgültigkeit? Davor, andere leidende Paare sehen zu müssen?  Davor, als zu melkender Goldesel angesehen zu werden?

Die Realität sah dann irgendwie ganz anders aus.
Die Praxis war schon etwas größer und schicker als normal, aber ansonsten hätte das auch eine HNO-Praxis sein können.
Das Personal freundlich aber ohne den gefürchteten "Zucker" in der Stimme, dieses freundliche Überschlagen.
Die Ärztin knapp älter als wir und sehr sympathisch.
Sie hat unsere Geschichte aufgenommen, Krankheiten etc.
Dann die Vorgehensweise erklärt: zuerst erfolgt die Diagnostik, dann treffen wir uns zu einem längeren Gespräch. Dann wird sie genaueres wissen und uns eine Therapie vorschlagen.
Vorteil in dieser Klinik ist, dass alle Fälle in der großen Konferenz diskutiert werden. Dadurch hat man die Meinung und Erfahrungen aller Ärzte kombiniert.
Kurz hat sie dann die Möglichkeiten skizziert (von natürlich gestützt bis hin zur ICSI), auch hier sehr sachlich.

Als Melkkuh habe ich mich dann tatsächlich gefühlt - im Labor bei der Abnahme von 11 (!!!) großen Ampullen Blut. Schatz musste nur 3 Spritzen füllen, dafür muss er nächste Woche für das Spermiogramm hin.

Die anderen Paare empfand ich ehrlich gesagt als sehr normal.
Klar, wir wissen alle, warum wir hier sind.
Es ist aber durchaus erleichternd, dass "man nicht allein ist".

Harren wir mal der Dinge, die da kommen werden!
Den nächsten Termin haben wir erst Mitte Mai, da wir vorher noch drei Wochen in die USA fliegen.
Es bleibt also spannend!

Macht´s gut,
Eure gespannt-entspannte Nora





Donnerstag, 11. April 2013

Wegkreuzungen

Bevor wir drei Schritte zurück gehen, nehme ich Euch kurz ins Hier und Jetzt mit.

Kennt Ihr das? Man kommt in einen Lebensabschnitt und auf einmal ist sie da: die Wegkreuzung.

Ich habe mich in meinem Leben schön eingerichtet.
Schatz, Beruf, Haus, Hund, Freunde, unser Engagement beim Benefizlauf - suuuuper!
Und auf einmal schaue ich mich in meinem Leben um und denke mir: ist das schon alles?

Diese Frage wollte ich mir eigentlich erst in 20 Jahren stellen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. (Stellt Euch an dieser Stelle ein kurzes trockenes Lachen vor...)
Oder in 33 Jahren, wenn ich in Rente gehe. Was mache ich mit der mir gegebenen Lebenszeit?
Oder weniger religiös, dafür aber philosophisch: Was ist der Sinn meines Lebens?

Warum ich mir gerade jetzt die Frage stelle?
War eine suuuuuuper Idee, ich gestehe es.
Ich dachte mir, die Möglichkeit der Kinderlosigkeit tut sicherlich weniger weh, wenn ich einen Plan B habe. Es entspannt und lässt dieses Gespenst vielleicht weniger grausam aussehen.
Und seien wir mal ehrlich: wenn Kinder kommen, dann ist es umso wichtiger, noch etwas "eigenes" zu haben.
Nun ja, guter Vorsatz schlechtes Ergebnis.

Denn nun habe ich ein noch viel größeres Problem: mir fällt nichts ein!
Ich engagiere mich gerne ehrenamtlich, aber wo genau? Ich bin gerne kreativ - aber wie?
Was kann ich in Angriff nehmen, das meinem Leben Sinn gibt?
Das mich wie ein Roter Faden begleitet und auf das ich am Ende mit Befriedigung zurückschauen kann.

Die aktuelle Wegkreuzung beschäftigt sich damit, dass ich langsam meiner Jugendorganisation den Rücken kehren muss. Altersbedingt, ist halt so.
Bei der nachfolgenden "Erwachsenenorganisation" (nennen wir es mal so) wäre ich gerne gesehen - was für mich eine große Ehre ist.
Allerdings können wir uns schlicht und ergreifend den Jahresbeitrag nicht leisten. Und seien wir mal ehrlich - das ganze Geld, nur um sich engagieren zu dürfen...
Aber für mich geht damit ein wichtiger Abschnitt meines Lebens zu Ende.
Ich hänge emotional sehr an diesem Verein, er hat mich entscheident geprägt.

Ist es aber nicht so, dass zum Erwachsenwerden auch der Abschied gehört? Sich neu zu orientieren und die eigenen Fähigkeiten einschätzen zu können?
Mit erhobenem Haupt auch mal "nein" zu sagen?

Den bisher gegangenen Weg mit diesem Verein als das zu begreifen, was er ist: eine Vorbereitung auf das nun folgende.
 Ich schlage also eine neue Richtung ein. Aber das Ziel kenne ich noch nicht.

Macht´s gut,
Eure nachdenkliche und leicht traurige Nora


Mittwoch, 10. April 2013

Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär....

... dann wäre das Leben ein Ponyhof und wir würden alle Kekse essen.

Moment mal!
Kekse esse ich auch jetzt, das ist kein Argument...
Lasst es mich so formulieren: wir würden alle Kekse essen und nicht zunehmen!  So, jetzt wird ein Schuh draus. Yes!

Aber die Welt ist wie sie ist: kein Ponyhof und Kekse mit Kalorien.

Und für uns will das Natürlichste der Welt nicht eintreten.
Kämpfen, planen, organisieren,...
Die bewährten Strategien helfen nicht.
Und dass ich etwas will, das reicht irgendwie auch nicht.

Und auf einmal lernt man Gefühle kennen, die man niemals erwartet hätte: Verzweiflung, Resignation, Zorn, Neid (besonders fies) und Hoffnungslosigkeit.
Irgendwo auch die Einsamkeit.
Kinderlosigkeit und Unfruchtbarkeit ist kein Thema, das man locker flockig zum Käffchen diskutiert.
Erstaunlich viele Mitmenschen reagieren befremdet und peinlich berührt, es ist quasi ein Tabu-Thema. Das belastet noch zusätzlich.

Was ist los? Warum scheitern wir an dieser Hürde? Es ist doch nicht so schwer, wie alle Babybäuche und Kinder um uns herum beweisen.

Und auf einmal ist man mit drin im Kosmos der Unfruchtbarkeit, man saugt sich voll mit Informationen, sucht nach Puzzleteilen, die einen näher an die zwei Linien des Schwangerschaftstests bringen.

Aber nochmal drei Schritte zurück...

Montag, 8. April 2013

Mir passiert sowas nicht!

Um es gleich mal vorweg zu nehmen:
Mir passiert sowas nicht!
Nochmal auf hochdeutsch, deutlich ausgesprochen und um es einfach nochmal ganz klar zu machen:
Mir passiert sowas nicht!

Es war mir immer klar, dass ich eine Familie haben werde. Zwei Kinder wenigstens. Warum auch nicht? Das größte Problem ist doch, einen passenden Mann zu finden...

Ja, das dachte ich mal so....

Warum sollte ich auch daran zweifeln? Die Kindheit habe ich ohne größere Blessuren und Traumata gut überstanden, Schule und Abi kein Problem.
Ausbildung und Studium - nie eine Frage ob sondern immer nur wie gut.
Klingt das eingebildet und überheblich? Sorry, wollte ich nicht - man nimmt es nur als Normalzustand an, wenn man immer auf die Butterseite des Lebens fällt.

Der Mann des Lebens habe ich nach einigen Umwegen dann doch gefunden, die Hochzeit habe ich selber in die Wege geleitet (das ist aber eine Geschichte für sich).
Alles was wir gemeinsam machen hat Hand und Fuß. Wir sind kreativ, einfallsreich, können die Projekte umsetzen, wir ergänzen uns.

Das Leben ist super, ich wiederhole gerne meine Ausgangsaussage - leicht modifiziert:
Uns passiert sowas nicht!